Baubeschreibung Laser Bausatz
Heeresfeldbahn Personenwagen
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Exklusiv erhältlich bei |
Maßstab
1 : 22,5 |
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Michael
Sättler Eningen |
Harald Brosch | |||
Jürgen Zirner Düsseldorf | Lüneburger Str. 43 | |||
21423 Winsen |
ca. 89 Teile lieferbar |
Die Bauanleitung für den für den Heeresfeldbahn Personenwagen steht hier als Pdf-Dateien zur Verfügung. Eine Kurzinfo ist als Pdf-Datei hier erhältlich
1. Allgemeines zum Vorbild
Am Ende des ersten Weltkrieges wurden bei den Kaiserlichen Heeresfeldbahnen erstmals geschlossene Wagen zur Personenbeförderung in größeren Stückzahlen eingeführt. Görlitz baute im Jahre 1918 die ersten kombinierten Sanitäts- und Personenwagen und lieferte später noch weitere 120 Stück.
Neben anderen Herstellern war auch die Waggon- & Maschinenfabrik AG Bautzen am Bau beteiligt. Die 7,33 m langen Wagen wogen 5,25 t und boten 22 Sitzplätze. Die Stirnwände ließen sich zum Verladen der Krankentragen vollständig aufklappen. Durch Umbau der Einrichtung konnte Platz für 8 Tragen geschaffen werden. Diese waren in einem unter dem Fahrzeugboden angebrachten Kasten verstaut. Die für die damalige Zeit komfortablen Wagen waren mit einem Ofen und einer provisorischen Toilette ausgestattet. Drei dieser Wagen sind in Deinste, einer in Oekoven (links), einer in Farven erhalten. Bei zwei der Deinster Wagen lassen sich die Stirnwände noch komplett öffnen. |
Die beiden Werksfotos der
Bombardier Transportation zeigen die Görlitzer HFB-Lazarett/Personenwagen Nr.
332 als Personenwagen, die Nr. 1 als Lazarettwagen.
In der Rolle als Personenwagen liegen die Tragen in den Staukästen, der Schild zwischen zweiten und drittem Fenster zeigt die wagenfarbene Rückseite. Bei Verwendung als Lazarettwagen wird dieser Schild umgedreht und zeigt das Rote Kreuz auf kreisrundem weißen Grund.
Das Vorbild des Modells wurde 1992 aus einem Garten in der Nähe von Einbeck geborgen und wurde dort als Hühner- und Ziegenstall genutzt. Mehr darüber in der "Gartenbahn" Heft 2/22204.
2. Aufbau des Wagenkastens, Daches und Rahmens
Dieser
Bausatz beinhaltet ausschließlich den Wagenkasten und besteht im Einzelnen
aus folgenden Hauptgruppen:
·
Untergestell mit 2 Längs- , 4
Querträger und 1 Staukasten am Unterboden.
·
Aufbau mit Stirn-, Seitenteilen
und Boden, je mit gravierten Bretterfugen. Stirnteile aus je 3 Türen mit
innerer und äußerer Gravur-
·
6 zweigeteilte Fenster, 2 Längsbänke
zur Gestaltung des Innenraumes
·
Dach in 1mm Materialstärke mit
Längs- und Querträgern..
Der
Wagen ist ohne Unterwagen 245 mm lang und 85 mm breit. Zum Zusammenbau sollten
Winkel, Schlüsselfeilen, Schleifpapier und Bastelmesser bereit gelegt werden.
Die Verbindungen der einzelnen Teile sind meist mit Nasen und Aussparungen
angelegt, somit passgenau und klebstoffsparend. Als Kleber empfehlen wir Uhu
hart und wasserfeste Holzleime. Uhu hart wird schneller fest, die Holzleime
haben dagegen eine höhere Endfestigkeit, die Teile müssen zum Aushärten
jedoch mit Klammern oder Zwingen fixiert werden.
Lesen
sie unbedingt die Anleitung komplett und sorgfältig durch, bevor Sie mit dem
Bau des HFB-Wagens beginnen.
Vor
dem Zusammenbau sollten die Teile unbedingt auf Vollständigkeit überprüft und
den 3 Baugruppen - Unterboden mit Trägern und Staukasten - Aufbau - Dach -
zugeordnet werden. Auch sollten dem Zusammenbau entschieden werden ob
der fertige Wagen Funktionalitäten aufweisen soll, die der aktuelle
Teilesatz nicht berücksichtigt, wie z.B. bewegliche Seitenklappen des
Staukastens, bewegliche Türen an der Stirnseite, Einbau einer Beleuchtung mit
Akkus als Stromquelle usw. Auch ist es sinnvoll schon jetzt die mögliche
Inneneinrichtung zu planen. Der Einbau eines Ofens bedarf z. B. ein Schutzgeländer
um den Ofen herum. Im fertig gebauten Zustand ist es nicht mehr möglich evtl.
notwendige Bohrungen im Innenraum
anzubringen. Auf der letzten Seite dieser Anleitung ist ein Bild des
Originalwagens abgebildet. An diesem Bild lässt sich seht gut die Anordnung
sowie die Art der Nietbleche,
Scharniere, Griffstangen und Lüfter erkennen.
·
1
Bodenteil ·
4 Querträger ·
2 Stirnteile ·
2 Abschlussprofile für
Stirnseiten unten ·
2 Abschlussprofile für
Stirnseiten oben ·
20 Zuschnitte für die Türen |
Die
Querträger von unten in die entsprechenden Aussparungen einkleben. Die beiden
Stirnseiten von oben in die mittige Aussparung an den Enden des Bodenteiles
einkleben. Besonders bei den Stirnseiten auf exakte Winkligkeit achten! Die jetzt montierten Stirnteile sind gleichzeitig tragendes Element für die Seitenwände und Anschlag für die 3 Stirntüren, welche im geschlossenen Zustand nach außen die eigentliche Stirnwand darstellen. Um exakte Winkligkeit der Seitenteile zu erreichen, ist es sinnvoll die Türen zu montieren und als Hilfe beim Montieren der Seitenwände zu verwenden.. |
Jede
Türe besteht aus 3 verschiedenen 1mm Sperrholzteilen. Optional liegt
jeder Türe noch eine feiner Rahmen für die Außenseiten bei. Im
Lieferzustand war jeweils die mittlere Türe (mit dem Fensterausschnitt) mit
diesem Rahmen ausgestattet. In diesem Baustadium gilt es auch darüber
nachzudenken, ob die gesamte Stirnwand beweglich, also aufklappbar gestaltet
werden soll. Hierzu existiert kein Patentrezept, da
sich je nach gewünschtem Detaillierungsgrad verschiedene Varianten
anbieten. Wir werden jedoch auf der Internetseite http://www.gartenbahn-laserwagen.de.vu/ über Lösungen auch zu diesem Thema berichten. |
Die Grafik links zeigt schematisch dargestellt die Anordnung der einzelnen gelaserten Sperrholzteile für die Türen. In dieser Reihenfolge werden die Teile verleimt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Teile exakt übereinander liegen müssen. Die Bilder unten zeigen die verleimten Türen einmal in der Sicht von außen und einmal von innen. | |
Die fertigen Türen einer Stirnseite sollten jetzt zwischen die beiden Seitenwände des Aufbaues passen. Dies lässt sich leicht überprüfen, durch Abmessen der Gesamtbreite der aneinandergelegeten Türen. Diese muss genau 78 mm betragen. Bei Übermaß durch ungenaues Zusammenkleben der Türteile muss dies mittels Schleifpapier auf das Sollmaß reduziert werden. In diesem Fall sollte auch die Höhe kontrolliert werden. Diese beträgt 80 mm |
Linke und rechte Seitenwand werden durch angebrachte
Nuten und Nasen mit dem Boden und den beiden Stirnträger verbunden. Bevor die
Verbindungen aushärten werden auf beiden Stirnseiten die fertig auf Maß
gebrachten Türen
lose eingelegt. So wird exakte Winkligkeit des
Aufbaues gewährleistet. Dies ist ganz besonders dann wichtig, wenn die Türen
beweglich angeordnet werden sollen. |
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Nachdem
der Aufbau ausgehärtet ist, werden am Fuß und am Kopf der Stirnseiten unter
und über den Türen passende Abschlussprofile angebracht. |
Der Staukasten besteht
aus:
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Der Staukasten bot Platz um
die typische Sanitäts-Ausrüstung des Lazarettwagens beim Einsatz als
Personenwagen aufzunehmen. Dazu gehörten 8 Tragen, 16 “Kuhl’sche Bänkchen”
usw. Vor
der Montage des Staukastens sollte entschieden werden, ob die seitlichen Klappen
beweglich eingebaut werden sollen, oder der ganze Kasten
fest montiert werden soll.
Der Staukasten bietet sich an für die Unterbringung eines Akkus, für die
Aufnahme von Ballast zur Optimierung der Fahreigenschaften und zur Beeinflussung
des Schwerpunktes, usw. Im
Folgenden wird die feste Anbringung mit unbeweglichen Klappen beschrieben. |
Die beiden Stirn- und die
Mittelwand werden mit den jeweiligen
Anschlägen mittig verleimt. Nach dem Aushärten werden Seiten- und Mittelteil
am Wagenboden in die entsprechenden Aussparungen geklebt, dann Boden und
Seitenteile montiert. Die
seitlichen Klappen besitzen nach allen Seiten genügend Luft um problemlos Verstärkungsprofile
anbringen zu können. |
Die Fenster bestehen
aus:
Der
obere Teil der Fenster ist beim Originalfahrzeug ausstellbar. Beim Modell kann
diese Fensterstellung durch entsprechendes Anbringen der Klapprahmen dargestellt
werden.
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Mittlerweile
sollte das der Aufbau des HF-Wagens wie im Bild gezeigt aussehen. Das
abgebildete Modell steht auf 45 mm Unterwagen von Karsten Werninghaus. Rainer
Schaefer, Leipzig, plant passende Unterwagen in Gusstechnik für 45 und 30/32 mm
Spur. Zeichnungen
v Weiter
Infos hierzu unter: http://www.rs-modelle.de |
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Hinweis
Um
die Unterwagen am Aufbau anbringen zu können, empfehlen wir die Anfertigung je
eines zusätzlicher Querträger mit mittiger Bohrung als Befestigungsmöglichkeit
für die Unterwagen an jedem Wagenende. |
Diese Träger könnten wie im Bild rot eingefärbt
aussehen. Der Abstand Bodenunterseite bis Unterkante des Aufbaus beträgt 6 mm .
Wir haben zwei 3 mm Sperrholzzuschnitte in der Größe von 78 x 15 mm verwendet.
Diese werden mit einer deckungsgleichen Bohrung mit 4 mm Durchmesser versehen,
wobei die Position Richtung Wagenende aus der Mitte gerückt sein sollte. Das
Loch im unteren Träger wird mit einer Dreikantfeile weiterbearbeitet für die
passgenaue Aufnahme einer M3-Mutter. Dann werden beide Träger miteinander
verleim. Nach dem Aushärten können die beiden Träger als Aufnahmen für die
Unterwagen am Wagenboden angebracht werden. Die Unterwagen können dann mit
einer M3 Schraube befestigt werden. Es sei hier darauf hingewiesen, dass sich je
nach Konstruktion der Unterwagen auch andere Lösungen zur Befestigung anbieten
können.
2.3 Sitzbänke
Innenraum
des HFB-Wagens in der Rolle als Personenwagen Werkfoto Bombardier Transportation |
Die
Einrichtung mit Sitzbänken
Beim Einsatz als
Personenwagen waren die Sitzbänke durchgehend auf beiden Längsseiten des
Wagens angeordnet. Eine Rückenlehne war nicht vorgesehen. Für den
Winterbetrieb konnte jedoch ein
Ofen eingebaut werden. Dieser war mittig in Wagenlänge angeordnet, direkt vor
dem mittleren Fenster. Genau gegenüber auf der anderen Wagenseite befand sich
eine Kiste, die wahrscheinlich mit Brennholz oder Kohle gefüllt war. Die
Sitzflächen der Bänke konnten genau in diesem Bereich abgenommen werden um
Platz für Ofen und Kiste zu schaffen. |
|
Die eigentümliche mittige Anordnung des Ofens erklärt sich mit der Anordnung der Tragen bei Verwendung als Lazarettwagen. Acht Tragen konnten transportiert werden, vier auf jeder Seite im Doppelstock. Die Fußenden waren dabei immer den Stirnseiten der Wagen zugewandt. Der übrig bleibende Raum für Ofen und Kiste war damit zwangsläufig genau vor den mittleren Fenstern. In der Lazarettrolle diente die Kiste als provisorische Toilette. | ||
Das Innere des Oekovener HFB-Wagens |
Drei dieser Wagen sind in
Deinste, einer in Oekoven, einer in Farven erhalten. Bei zwei der Deinster Wagen
lassen sich die Stirnwände wie einst vorgesehen komplett öffnen. |
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Ofen im Deinster HFB-Wagen. http://home.arcor.de/fredrik.matthaei/Museumsbahnen/DFKM12.htm |
Bei
den im Bild gezeigten Modell habe ich mich für die Oekovener Version der
Bankanordnung entschieden und die Sitzflächen zwischen dem ersten und dem
zweitem Fenster entfernt. Ofen und Brennholzkiste werden vor dem nächsten
Winter eingebaut. |
3. Das Dach
Das Dach besteht aus:
·
2 Längsträger
·
4 Querträger
·
1 Dachhaut
·
2 Verstärkungsstreifen für die Unterseite der Dachhaut
an
den Stirnseiten, Unterseite graviert
·
2 Verstärkungsstreifen für die Unterseite der Dachhaut
an
den Längsseiten
|
|
Quer- und Längsträger
werden miteinander verklebt. Die Längsträger liegen sich dabei dabei mit ihren
Aussparungen gegenüber. Dabei unbedingt auf Rechtwinkligkeit achten. Nach dem
Aushärten die Dachhaut aufkleben. Bis zur endgültigen Trocknung des
Klebstoffes unbedingt mit Zwingen oder Spannbändern fixieren. Das Dach soll im fertigen
Zustand mit leichtem Presssitz auf dem Aufbau sitzen. Eventuell ist Nacharbeit
mit Schleifpapier notwendig. Danach können die Verstärkungsstreifen an die über
den Wagenkasten überstehenden Dachhaut angeklebt werden. Tipp: Um eine gute Anpassung der Dachhaut an die Dachspanten zu erreichen, sollte diese vor dem Zusammenbau leicht mit Wasser befeuchtet werden und im feuchten Zustand über eine Rundung (Dose, Regenfallrohr, etc.) gespannt werden. Nach dem Trocknen ist die Dachhaut “vorgebogen” und kann so leichter montiert werden. |
Das
fertige Modell sollte jetzt wie auf den beiden linken Bildern aussehen. Der Einsatz dieses Modells
muss nicht auf die deutschen Museums-Feldbahne
beschränkt bleiben. So eignet sich der HFB-Wagen
als Personenwagen für alle möglichen rumänischen, mexikanischen,
philippinischen, amerikanischen Wald-, Feld- und Wiesenbahnen. Hervorragend gestaltet ist das Modell von Jürgen Zirner, Düsseldorf. Jürgen hat die Aussenwände mit Plastruct Profilen ausgestattet, die Türen mit Ozark Scharnieren. Beim Staukasten verwendet er Folienreste zur Imitation von Eckverstärkungen und Beschlägen.
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Am Ende der Bauanleitung
sei auf verschiedene Hersteller und Lieferanten hingewiesen, mit deren Produkte
der HFB-Wagen ausgerüstet und authentisch gestaltet werden kann.
Unterwagen 45 mm | Karsten Werninghaus | http://www.werninghaus.de |
Unterwagen 45/32/30 mm | Rainer Schaefer | http://www.rs-modelle.de |
Unterwagen /32/30 mm | Regner Dampftechnik | http://www.regner-dampftechnik.de |
Kupplungen, Scharniere usw. |
Wolfgang Esser | http://www.modellbau-esser.de |
Lüfter, Kupplungen usw. | Brandbright Ltd | http://www.brandbright.co.uk |
Profile Messing | Harald Klebsch | http://www.miha-modell.com |
Profile Messing | Ralf Reppingen | http://www.reppingen.de |
Profile Kunststoff (beim grünen HFB-Wagen von J. Zirner verwendet ) U Channel, # 90583 L - Angle # 90504 je 3,2 mm breit | Plastruct | http://www.piko.de |
Die oben aufgelisteten
Teile und Hersteller stellen keine zwingenden Vorgaben zum Bau dieses Modells
dar! Sie sollen dem Modellbahner als unverbindliche Hinweise dienen. Die im
Abschnitt Vorbild gezeigten Fabrikfotos der HFB-Wagen sollen als Grundlage
für die Anordnung und Art der Nietbleche und -leisten, der Scharniere, der
Griffstangen, der Verschlüsse des Staukastens, der Wagenbeschriftung usw.
dienen.