Baubeschreibung Laser Bausatz 

Harzgüterzugbegleitwagen 99-07-01

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Maßstab  1 : 22,5  

Michael Sättler  Eningen     Harald Brosch

Lieferverzeichniss und Bezugsquellen

Hans-Jürgen Eicke  Halberstadt   Lüneburger Str. 43
21423 Winsen

ca. 56 Teile   lieferbar 

1. Allgemeines zum Vorbild

Während sich der Anfangsbestand von Wagen bei der Harzquerbahn  vorwiegend aus Zweiachsern zusammensetzte, ging man später auch  zur Beschaffung von Vierachsem mit einem Ladegewicht von 15 t über. Diese boten den Vorteil, dass die gesamte Ladung eines Staatsbahn-Zweiachsers in einen einzigen NWE-Wagen umgeladen werden konnte. Nach den 1899 in Weimar beschafften vierachsigen Flachwagen lieferte die Breslauer Waggonfabrik Hofmann im Jahre 1900 sechs gedeckte Wagen Gml 321-326.Von den gedeckten Wagen kamen vier noch zur Deutschen Reichsbahn und später zu den Harzer Schmalspurbahnen. In der „Nach-NWE-Zeit“ erhielten vier dieser Fahrzeugen je nach Verwendungszweck nicht weniger als 18 verschiedene Betriebsnummern. Einer der vier war der bereits von der NWE umgerüstete Hilfszug-Gerätewagen 01 (ex NWE 326), der auch von der Reichsbahn in dieser Funktion als 99-01-84 eingesetzt wurde. 1989 wurde der Wagenkasten abgebrochen, Rahmen und Drehgestelle gingen 1999 an  die IG HSB, die die Teile evtl. zum Neuaufbau eines Personenwagens verwenden will. Ein Jahr  zuvor mussten auch diese Reste noch einmal umnummeriert werden. 

Die anderen drei liefen jahrzehntelang als Güterwagen GG 99-02-51 bis -53 wurden aber 1962 zu Behelfs-Gepäckwagen Pwg  99-07-01, -03, -04 umgezeichnet. (Güterzug-Begleitwagen) Der ehemalige NWE 323 erhielt 1989 einen neuen Aufbau im Stil der Modernisierungswagen und wurde zum Mannschaftswagen 4 KD 909-104 des Hilfszuges Wernigerode-Westerntor.

Die beiden anderen Gepäckwagen liefen eine Zeitlang als KD 904-154/155 auch im Reisezugdienst und stehen heute als Bahnhofswagen in Wemigerode-Westerntor.

Hier Fotos des ehemaligen 904-155 vorher 99-07-01 vorher 99-02-52.

Aufnahme:  Matthias Bethke

 2. Aufbau des Wagenkastens

Der Holzbausatz beinhaltet alle Holzteile , die für den Zusammenbau des Güterwagenkastens nötig sind. Weiter notwendige Teile müssen zugekauft, oder angefertigt werden. Hier ist der Modellbauer auf seine eigene Kreativität angewiesen und kann den Wagen nach seinen Vorstellungen vervollständigen. Er kann sich aber auch genau  an die hier aufgeführte Variante halten.

Zunächst biete sich an, aus der Menge der Holzteile die Kastenhauptteile herauszusuchen. Das sind:

1 Grundplatte       2 Seitenwände      3 Bühnenstirnwand     4 hintere Stirnwand      

5 Querverstrebungen

 

Für den Zusammenbau nutzt man entweder Ponal oder UHU-Hart als Kleber. Außerdem sollte immer eine Überprüfung der Winkligkeit mittels rechtem Winkel erfolgen.  Aus Fertigungsgründen wurde die Bretterlaserung  für den Fußboden im Bereich der Türen und der Bühne im Gegensatz zu den hier gezeigten Bildern bei den Serienmodellen durch Extrateile realisiert. Das größere Teil muss zunächst auf die Grundplatte im Türbereich aufgeklebt werden. Dann folgen die Querverstrebungen. Dabei muss beachtet werden, dass zwei dieser Teile um 1 mm niedriger sind. Diese werden im Türbereich auf die Bretterverkleidung geklebt. Nun folgen die beiden äußeren Streben, danach ein Seitenteil und die hintere Stirnwand. Bevor die Bühnenstirnwand befestigt wird, muss noch das kürzere Fußbodenteil mit der Bretterlaserung auf die Bühne aufgeklebt werden.

Damit ergibt sich das folgende Aussehen.

 

Die 2 Seitenwand vervollständigt dann den Wagenkasten. Hier ist bereits das Bühnengeländer vorgefertigt und angepasst worden.

 

Nun können die Pufferbohlen an den Enden eingesetzt werden und die Detaillierung des Wagenkastens beginnt. Zunächst bietet es sich an, die Nietbänder anzubringen. Dazu werden für die Wände insgesamt 190 cm Winkelprofil 4 x 2 mm benötigt. In dieses werden dann die 3 mm breiten Nietbänder (Nietabstand 5mm) von Raph Reppingen eingeklebt. Für die Ecken benötigt man das entsprechende Eckprofil mit Nietnachbildung und zwar insgesamt 42 mm. Für die später folgende Gestaltung der Schiebetüren sollte man sich gleich noch zusätzlich 96 cm Nietband und 4 Türrollen besorgen. Angeklebt werden die U-Profile günstigerweise wieder mit UHU-Hart.

Wer das Modell noch vorbildgerechter gestalten will, lässt die Nietbänder weg und verwendet dafür Nachbildungen von Muttern und Schraubenenden, die bei Ozark erhältlich sind. Diese befinden sich allerdings nur im Bereich der Bretter, im Bereich des schwarzen Langträgers müssen Nietnachbildungen verwendet werden. Dazu eignen sich die Teile OM-07B-2.   Allerdings muss man bei dieser Methode jeweils Löcher bohren und die Nachbildungen einkleben. Zur Vereinfachung (Lochabstand) bieten sich die mit Löchern versehenen Bänder der Firma Miha an.

In einem weiteren Schritt folgt nun der Anbau der Schiebetüren

Die Holztür wurde zunächst oben und unten mit einem Messing U-Profil versehen. An die Hinterseite des obigen Profils lötet ich ein kleineres U-Profil , 1 x 1.5 x 1 ,mit der Öffnung nach oben an. Es könnte auch ein Winkelprofil sein, welches oben an den hinteren Rand angebracht wird. Unter dem Dach wurde dann ein Winkelprofil 2 x 2angeklebt, in welchem das kleine U-Profil verschoben werden kann

 

Das untere Profil ist länger als die Tür und wird nach dem Ankleben so ausgesägt, dass nur noch die Seitenstreifen vom überstehenden Profil übrig bleiben. Nun werden Löcher für die Rollen gebohrt. Ein 1mm Messingstift wird dann mit den Seitenteilen des U-Profils beidseitig verlötet. Damit kein Lötzinn die Rolle behindert, habe ich beim "Einfädeln" der Rolle zwischen diese und die Seitenteile immer ein dünnes Stück Papier zwischengelegt, welches vom Messingstift durchstochen und nach dem Lötvorgang entfernt wurde.
Als Schiene kam ein Rechteckprofil 2 x 1mm zur Anwendung, welches mit den im Bild sichtbaren Haltern, Nieten und Sekundenkleber am Wagenkasten angebracht wurde. Man kann da später sogar noch leicht "nachkorrigieren", so dass die Rollen der Tür leicht auf dem Profil laufen.
Die senkrechten Türkanten bekamen dann ein Winkelprofil verpasst und zum Schluss wurden dann die Nietbänder aufgeklebt. Die vordere Türöffnung wurde mit einem senkrechten 3 x 1 Messingstreifen als Begrenzung versehen.

Zum Schluss müssen die Türen noch  mit Handgriffen und Türriegeln versehen werden. Die Handgriffe wurden aus Kupferdraht gefertigt und mit Nieten angeklebt; die Türriegel bekommt man von http://www.miha-modell.com/

 

 

Wenn noch nicht erfolgt, sollte dann der Kasten durch Einsetzen der Pufferbohlen, aufkleben der Fensterrahmen , Einbau der Bühnentür ( die muss nach rechts aufgehen) und Verbretterung der hinteren Fenster vervollständigt werden, Zu letzterer Tätigkeit können die  beigelegten 2 kleinen Rechtecke genutzt werden, auf die man die Einzelbretter aufklebt und dies dann hinter die Fensteröffnungen klebt.

Es folgt der Bau des Bühnengeländers.

Dazu werden 3x3 Winkelprofile genutzt, um einen Grundrahmen herzustellen. Die 2 senkrechten Streben wurden aus 3x3 U-Profil zurechtgesägt und als Querstreben nutzte ich 3 Blechstreifen 3x0,5 mm. In die obere Begrenzung wurden an den Enden Löcher mit 2 mm Durchmesser gebohrt und dort dann 2 mm Rundmessing eingelötet. (Günstiger ist 2.5 mm) Dieses sollte aber erst später auf die nötige Länge bis zum Dach gekürzt werden. Beim Zusammenlöten sollte man immer wieder überprüfen, ob die Breite mit der Bühne des Wagens übereinstimmt und sich das Geländer leicht auf die Ecken der Bühne aufbringen lässt.

 

Es folgt die Detaillierung der Bühne.

Aus einem kurzem Stück 3x3 Messingvierkant und 2 längeren Stücken 3x1 Messingflachmaterial, sowie 2 mm dickem Kupferdraht wurde der untere Teil der Handbremse hergestellt. Diese wurde nach oben mittels 1.5 mm Rundmessing verlängert, bekam eine kleine Hülse und eine "Drahtschlaufe" zur Befestigung am Bühnengeländer. Diese Baugruppe wurde komplett angelötet und noch mit einer Handkurbel aus 1 mm Rundmessing versehen. Dann wurden 4 Handgriffe aus 1 mm Kupferdraht am Geländer und am Wagen angebracht.

Als Trittstufen kann man Ozark Strap Step 18" verwenden. Ich habe hier 12" Strap Steps von Shortline umgeändert, aber ein breitgeklopftes Stück Draht sollte man auch zu einer Trittstufe umbiegen können. 

Zum Schluss wurden noch Schlussscheibenhalter von RS-Modelle angebracht. Das Bühnengeländer sollte erst nach der Befestigung des Daches entgültig angeklebt werden.

 

3. Aufbau des Wagendaches

 

Das Wagendach besteht aus den folgenden Teilen

 

 

Dach

 

 

Querspanten

 

Längsstreben

Das Dach muss gebogen werden, so dass es den Radius der Querspanten bekommt. dazu habe ich es nass gemacht und über einer warmen Heizung gebogen. es würde sich auch ein Ofenrohres (oder ein anderes Rundteil mit einem größeren Durchmesser)  unter Nutzung eines Bügeleisens anbieten. Danach wurden die Querspanten und die Längsstreben angeleimt und mit Klammern gesichert. Das Dach sollte sich dann stramm in den Wagenkasten einpassen lassen. Vor die Dachbegrenzung über der Bühne (ganz rechtes Teil) wird noch der mitgelieferte kleine Holzstreifen geklebt, wie man auf dem Bild vom Bühnengeländer erkennen kann.  im Bild sind noch die Messingwinkel der oberen Türführung zu sehen.

Nach Lust und Laune kann jetzt die Inneneinrichtung des Wagens erfolgen. Dazu gehört auf alle Fälle eine Bank, die sich rechts von der Bühnentür befindet. 

Außerdem sollten vor den weiteren Schritten unbedingt die Zapfen für die Drehgestelle eingeklebt werden. Dies ist im weiteren verlauf der Anleitung beschrieben.

Ich habe den Innenraum mit grauer und den Fußboden mit brauner Plakatfarbe gestrichen, sowie die Fenster eingesetzt. Diese sind aus dickerem durchsichtigen Kunststoff und wurden mit Klarlack eingeklebt. Danach wurde das Dach befestigt und dabei immer auf die Beweglichkeit der Türen geachtet. Es folgte der Außenanstrich mit Schnellgrundierung, die blanken Messingteile wurden vorher schwarz gebeizt.  Bei der Farbgebung mit RAL 8012 aus der Spraydose von Tröger sind die Türen extra behandelt worden, wobei ich die Öffnungen mit Pappen abdeckte. Die schwarze Farbe stammt von der Firma Revell.

Danach kann die Dachgestaltung erfolgen. 

In einem weiteren Arbeitsgang werden eventuelle Unebenheiten (Rastnasen in der Mitte) mit Spachtel ausgefüllt und das Dach mit Sandpapier glatt geschliffen. Dann erfolgt eine Grundierung des Holzes.

Nun müssen über den Türen Blechabdeckungen angebracht werden. Diese bestehen aus 0.5 mm dickem Messingblech, wurden entsprechen gebogen und mit Beize geschwärzt. Das fertige Blech kann dann auf dem Dach aufgeklebt werden, wobei wieder auf die Beweglichkeit der Türen zu achten ist.

Nun kommt die eigentliche Dachbespannung an die Arbeit. Bei manchen Vorbildern wurde grobes Leinen in einer Bahn aufgelegt und an den Rändern vernagelt. Manchmal wurden helle Farben mit irgendwelchen Oxyden aufgepinselt oder gerollt .

Bei Leinen würde ich unbedingt eine Nummer gröber als maßstäblich wählen. Sonst sieht das niemand. So wurde mal die Verwendung von Dreieckstüchern aus dem Verbandskasten vorgeschlagen.
Meiner Meinung nach dürfte es noch eine Nummer gröber sein. 

Einfach draufheften und satt mit dem Untergrundlack oder Porenfüller bestreichen. Die Kanten sollten auch so "beklebt" werden. Aber da das "Ankleben" mit der Grundierung doch dauert, habe ich mit etwas Sekundenkleber nachgeholfen und erst danach getränkt. Wenn das trocken ist, kann man den Stoff sehr gut an den Kanten mit Rasierklingen oder Cuttermesser abschneiden. Kleine Fältchen sollte man lassen.

Danach irgendeine gräuliche Farbe und ein paar Pigmente. Ich habe dafür Plakatfarbe genutzt..

Nun kann der Unterboden und das Fahrgestell durchgestaltet werden.