Baubeschreibung Laser Bausatz 

 Rügenwagen KBi 971-102

  1. Allgemeines zum Vorbild

Bei dem Vorbild zu diesem Wagenbausatz handelt es sich um einen der ersten Wagentypen der Rügenschen Kleinbahn, ein Wagen nach den bekannten Lenz-Normalien. Gebaut in den Jahren1895 – 1905. Gefertigt wurden sie bei der Aktiengesellschaft für Eisenbahnbedarf in Görlitz und bei Firma Beuchelt und Co. In Grünberg i. Schl.  

Die Wagen hatten Lenkachsen und konnten Radien ab 75 m befahren.  Die Wagenkästen wurden aus Holz hergestellt. Auf eine eichenes Gerippe kam innen uns außen eine Holzschalung. Die äußere Holzschalung wurde später beblecht. Nur die Wagen 971-100, 971-207, 975-111 und 975-164 behielten bis zu ihrer Ausmusterung ihre Holzverkleidung. Bei Bildung von beblechten und holzverkleideten Wagen in einem Zug dürfte dies wichtig sein.   Alle Wagen hatten die Görlitzer Gewichtsbremse. Die Wagen fuhren zum Schluss , mit diesen Bremsen nur auf der Rügener Nordstrecke, wobei die Höchstgeschwindigkeit der Züge auf 20 km/h beschränkt war. Diese Wagentypen wurden 1967 – 1970 ausgemustert, einige Wagen überlebten auf Rügen als Museumsfahrzeuge. ( siehe hierzu die Fahrzeugliste der 0e Freunde: http://home.planet.nl/~jellejan/ruegen/index.htm )  Auf diesen Seiten findet man auch unter  „Mehr Info“ eine Liste von Büchern, welche weiter Auskunft über die Wagen von Rügen geben.   Originale dieser Wagen sind im Eisenbahnmuseum Gramzow erhalten geblieben.

Bitte beachten Sie, hier wird der Rügen-Beuchelt Wagen beschrieben mit den unterschiedlichen Fenstereinteilungen der 1. und 2. Klasse!

Bilder vom Inneren des Wagens

Beucheltwagen mit einfacher Inneneinrichtung	Beucheltwagen mit Polstersitzen

  2. Aufbau des Wagenkastens, Dachs und Rahmens

Bei der ersten Serie der Beuchelt Bausätze sollten die Pufferbohlen geändert werden. Diese sind auf 16 mm zu erhöhen und die Puffer so hoch wie möglich zu montieren. Vergleichen Sie bei der Endmontage die Pufferhöhe mit einem Görlitzer Wagen.
Der Boden des Perrons sind durch einen 2. Boden zu erhöhen. Dies könnte auch eine Metallplatte sein.( Wie bei dem Vorbild!)
Bitte betrachten sie vor der Montage die nachfolgenden Bilder!

Die nachfolgende Baubeschreibung gilt gleichlautend für die holz- und blechverkleideten Wagen der BEUCHELT Bauart aus dem Hause Harald Brosch.

Der Holzbausatz beinhaltet alle Holzteile , die für den Zusammenbau des Wagenkastens nötig sind. Weiter notwendige Teile müssen zugekauft, oder angefertigt werden. Hier ist der Modellbauer auf seine eigene Kreativität angewiesen und kann den Wagen nach seinen Vorstellungen vervollständigen. Er kann sich aber auch genau  an die hier aufgeführte Variante halten.

Bitte trennen sie die Einzelteile vorsichtig aus dem gelaserten Brett. Bei den stärkeren Brettern wurde eine stärkere Holzart gewählt. Mit einer Minibohrmaschine und der feinen Metallsäge können Sie die Stege leicht durchtrennen. Die Stärke der üblichen Metallkreissägen für Minibohrer entspricht der gelaserten Spalte.

Zunächst legen Sie bitte die gelieferten Laserteile übersichtlich zurecht, prüfen sie au Vollständigkeit und machen Sie sich sachkundig über die Bedeutung der einzelnen Teile.

Für den Zusammenbau wird UHU - Hart oder PONAL Wasserfest empfohlen.

Achten Sie bitte bei dem Zusammenbau darauf, dass bei allen Teilen eine genauer rechter Winkel eingehalten wird, da wo es angebracht ist.

Hier nun die gesamten Holzteile.

Zunächst wird das Dachgerippe und der Fahrgestellrahmen zusammengeklebt

Bitte achten Sie darauf, dass der Längsträger geteilt ist und im Bereich der Achsblenden nur einteilig montiert wird. Der Schlitz im Wagenboden dient zur Aufnahme von HILBERT Achsblenden. Bei Verwendung der Achsblenden von T. Feld hat dieser Schlitz keine Bedeutung.

Bei den ersten Bausätzen hat sich ein unbedeutender Fehler eingeschlichen. Bitte trennen Sie an den vorderen und hinteren Querträgern unter den Frontwänden des Wagenkasten die beiden Dreiecke ab und kleben Sie diese Bitte um 90 Grad gedreht an die vorgesehen Stelle.

Nunmehr folgt der Wagenkasten, wobei hier besonders auf Einhaltung der rechten Winkel zu achten ist.

Bei der Mehrzahl der Holzwagen wurden später Bleche angebracht, an verschieden Stellen mit Nieten befestigt. Für die Nietennachbildung sind neben den Fenstern die Bohrungen bereits vorgesehen. Es wird empfohlen, die Nieten vor Montierung des Wagenkastens einzukleben, da an der Innenseite die herausragenden Nietenenden besser gekürzt werden können.
Welche Nieten Sie verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Messingnieten liefert Ralph Reppingen,  MIHA Kaarst und andere, Plastiknieten die Firma VARIO Helicopter Ulli Strelch. Es wurden aber auch schon Nieten aus Stecknadeln, kleinen Nägeln mit Rundkopf u.s.w. nachgebildet.
An einigen Wagen gab es an weiteren Stellen Nietenreihen. Hier müssen Sie die Löcher mit einer Schablone selber bohren.  

Anschließend wird das Dach auf das Gerippe geklebt, durch die gelaserten Längskanten lässt sich das Dach leicht biegen und anpassen. Vor Montage des Daches unbedingt das Gerippe probeweise auf den Wagenkasten montieren, aber nicht kleben. Sie werden feststellen, dass an den Stirnseiten evtl. nachgefeilt werden muss, bis das Dachgerippe stramm sitzt. Nun das Dach aufkleben. Das Vorbild hat ein verjüngendes Dachende, welches zudem noch leicht nach unten gebogen ist. Das Dach kann nun noch verspachtelt und geschliffen werden. Mit Holzkitt und auch mit Autofeinspachtel wurden gute Ergebnisse erzielt. Das gesamte Dach wird nun, wie das Vorbild, mit Tuch bespannt und dieses in der gewünschten Dachfarbe eingefärbt. Als Tuch verwende ich z.B. „Hartmann“ Dreieckstuch aus dem Verbandskasten, aber auch die Stoff- Einkaufstaschen bringen ein gutes Ergebnis.  Nun kann das Dach auf den Wagenkasten fest verklebt werden.

 Der komplette Wagenkasten kann nun auf das Untergestell montiert werden. Bei sorgfältigem Zusammenbau passt er genau in die am Boden vorne, mitten und hinten vorgesehen Schlitze.  In der Regel sitzt der Wagenkasten dann so stramm auf dem Fahrgestell, dass sich eine Verklebung oder Verschraubung erübrigt. Die Fenster sollten erst eingeklebt werden, wenn sie farblich behandelt sind und der Wagenkasten seine entgültige Farbe erhalten hat.Die Fenster können aus verschiedenen Materialien erstellt werden. Ich verwende Acrylglas aus dem Baumarkt. Der gelieferte Bausatz ist nun montiert, es folgen Zurüstsätze der verschieden Firmen

3.  Zurüstteile und Selbstanfertigungen

Beginnen wir mit den Achsblenden und Bremsen.

Hier wurden die Teile von T. Feld und der Firma Albrecht Hilbert (Adresse am Schluss) verwendet.

Räder mit 25 mm Durchmesser können sie von Hilbert oder Strauss beziehen, die Räder von Bachmann sind leider bei diesem Wagen nicht geeignet.

Nun die Puffer der  von T. Feld oder Firma Ilgner mit ihrer Halterung an der Pufferbohle anbringen. Auf der Rückseite der Pufferhalterung befindet sich ein Bohrung. Hier sollten Sie eine entsprechende Rundmaterialverstärkung einkleben und in eine noch herzustellende Bohrung der Pufferbohle kleben. Es empfiehlt sich bei den Illgner Puffern den Pufferhals vor der Einklebung in die Pufferhalterung etwas zu kürzen.

Die Kupplungsfrage muss jeder für sich entsprechend seiner verwendeten Kurvenradien lösen, und ob der Zug überhaupt getrennt werden soll. Letzteres ist ernsthaft zu überlegen, da die Wagen durch ihre Bremsart ein durchgehendes Seil bekommne, was ich hier noch nicht demonstrieren kann.

Nun zur Dachgestaltung. Die Seilrollen stammen von T. Feld. Fa Ilgner fertigt ebenfalls Rollen, welche ich noch nicht verwendet habe.

Die Gröve Lüfter liefert T. Feld und R. Schäfer. Der Ofenschornstein ist bei  T. Feld und A. Hilbert zu beziehen. Bei dem Schornstein sollte ein Feuerschutz-Blechrahmen nicht vergessen werden.

Für die Geländer an den Stirnseiten ist Eigenleistung angesagt. Das Gitter und die beiden Stangen rechts und links werden aus Messingrundprofilen zusammengelötet. Messingrundprofile kann man bei verschiedenen Firmen erwerben, mit Sicherheit bei Firma Conrad.

Die Görlitzer Wurfhebelbremse darf natürlich nicht vergessen werden! Diese Teil kann man ebenfalls bei  T. Feld und LGB beziehen, wobei die Wurfhebelbremse von T. Feld durch Längsleisten aus Messing oder Plastik vervollständigt werden sollte.

Von welcher Firma Sie die Zurüstteile verwenden, müssen sie selber entscheiden. T. Feld liefert ausschließlich gegossene Weißmetallteile. Hierdurch bekömmt der Wagen etwas mehr Gewicht, was ja durchaus erwünscht ist.  

4.  Farbliche Gestaltung des Wagens

Die Farbgestaltung sollte jeder nach seinem Geschmack vornehmen. Ich möchte kurz beschreiben, wie es bei dem gezeigten Wagen gemacht wurde.

Zunächst die Fensterrahmen in braun (später waren die Fensterrahmen auch in grün gestrichen, so dass der Modellbauer diese Teile nach seinen Vorstellungen gestalten kann) und das Fahrgestell  in schwarz mit LUKAS ACRYL Farben streichen. Der Wagenkasten wurde mit einer Schleifgrundierung von CLOU gestrichen und mit 400 er Schleifpapier geglättet. Anschließend mit REVELL Grün SM 363 gespritzt. Diese Revell Grün ist farbgleich mit der grünen Holz-Osmo Farbe des holzbeplankten Rügen Wagen. Das Geländer wurde grundiert und  mit Revell schwarz gestrichen. Das Dach ebenfalls mit LUKAS Farben stark verdünnt streichen.  Ich habe die Farben schwarz und Moos gemischt. Verdünnt mir Wasser, Spiritus soll noch besser sein. Abschließend wird dann die Beschriftung aufgebracht. Fa. TRÖGER liefert derzeit Beschriftung für 4 verschiedene Varianten, einschließlich Packwagen.

5.  Schlussbemerkung

Wundern sie sich, dass der Wagen im Vergleich zu den Modellen, welche Sie für Ihre Bahn im Fachgeschäft gekauft haben, sehr klein ist?

Wenn ja , dann sollten Sie mal über die Maßstäblichkeit gekaufter Modell nachdenken. Dieser Wagen ist korrekt in 1 : 22,5 konstruiert und gefertigt.

Die Rügen 2-Achser wirken besonders schön im Zugverband. Als Lok wäre die 99 4602 oder 99 4603 sehr geeignet. Kaufen können Sie diese Loks nicht, aber in etwa aus einer STAINZ  selber fertigen.

Wenn Sie diesen Wagen erfolgreich montiert haben, dann sollten sie sich auch an einen solchen Umbau wagen. Wie es gemacht wird, können Sie in der GARTEN BAHN lesen.  

6.  Adressen der Firmen für die Zurüstteile      

Farben:  OSMO Color Einmal Lasur Artikel Nr. 1242 Tannengrün und Braun nach Wunsch  erhältlich in Baumärkten.

LUKAS ACRYL PAINT  Wasserverdünnbar.

REVELL, bei Ihrem Modellbahnfachhändler.

(Diese Liste wird je nach Angebot und Erfahrung laufend aktualisiert.)

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