Baubeschreibung Laser Bausatz 

offener Güterwagen 99-03-.....

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Maßstab  1 : 22,5  

  Harald Brosch

Lieferverzeichniss und Bezugsquellen

Hans-Jürgen Eicke Halberstadt   Lüneburger Str. 43
21423 Winsen

 Bestellnummer  GB 017

1. Allgemeines zum Vorbild


Ab 1907 beschaffte die NWE in mehreren Losen insgesamt 62 offene Güterwagen, zunächst bei der Waggonfabrik Görlitz, ab 1909 bei der Hannoverschen Waggonfabrik. Zehn Wagen  konnten auch mit Drehschemeln ausgerüstet werden, ansonsten waren alle weitgehend baugleich. Die Heeresverwaltung forderte nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 20 O-Wagen an, die jedoch noch im gleichen Jahr wieder an die NWE zurückkamen. 
Die Wagen bestimmter Lieferungen wurden um 1920 und 1930 nochmals umnumeriert. Dabei füllte man bestehende Nummernlücken auf.

Die Nummernfolge entsprach nun aber nicht mehr der Reihenfolge der Ablieferung und den Baujahren.

1930 wurden insgesamt 15 dieser Wagen von der NWE zu Kübelbewagen 4 Km 901-915 umgebaut. Danach wurde das Nummernsystem ein zweites Mal bereinigt. Die Unterlagen über diese Umnummerierungen sind lückenhaft.  

Generell gilt, daß in den DR-Betriebsbüchern bei vielen Wagen der Vermerk „Fabrikschild nicht vorhanden“ steht. Dadurch können bereits früher einzelne Wagen falsch zugeordnet worden sein. Die Fahrzeuge der verschiedenen Lieferserien unterscheiden sich eigentlich nur durch die Ausführung der Achslager (geschlossen / geteilt).

Aus dem Bausatz kann ein offener 2achsiger Wagenkasten gebaut werden, der für ein Fahrgestell mit 3000 mm Achsstand geeignet ist. Bei der Auswahl der Beschriftung wurde darauf geachtet, dass Wagen mit "normalen" Türen und mit Türen aus Buckelblech aufgebaut werden können.

Folgende Beschriftungsvarianten gibt es:

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Matthias Bethke, der uns freundlicherweise sehr mit Informationen zu den Wagen unterstützte.                                                                      

99-03-08

Buckelblechtüren

Foto: Rejke Sammlung Bethke

99-03-14

Glatte Türen

99-03-16

Buckelblechtüren

99-03-19

Glatte Türen

Foto: Ziegelgänsberger Sammlung Bethke

99-03-27

Buckelblechtüren

   Foto: Sammlung Bethke

99-03-66

Buckelblechtüren

Foto: Kieper Sammlung Bethke

99-03-66

Neuaufbau

Glatte Türen

2.   Aufbau des Wagenkastens 

Der Wagenkasten besteht aus den folgenden Teilen:

Zunächst werden die Seitenteile des Wagenkastens aneinander geklebt. Bei der langen Stirnwand muss man darauf achten, dass das obere Brett auf beiden Seiten etwas breiter ausgefallen ist. Also passend zusammensetzen !!.Danach passt man den Boden an das vorhandene Fahrgestell an und klebt die Seitenteile auf dem Boden fest. Dabei ist darauf zu achten, dass die Einkerbungen an den Türkanten nach außen zeigen, da dort später die Grundplatte für die Tür eingesetzt wird. Der ganze Kasten sollte sich dann leicht in die Rungen von oben einsetzen lassen. Sollte es beim Bau des Fahrgestells leichte Ungenauigkeiten gegeben haben, so kann der Wagenkasten ohne Probleme an die Maßänderungen angepasst werden.

Nun folgt das Einsetzen der Türen:

Die Wagen besitzen , wie schon in der Übersicht erkennbar , zwei verschiedenen Türentypen. Es handelt sich dabei um glatte Türen und Buckelblechtüren.

Im Nachfolgenden soll zunächst das Entstehen einer glatten Tür beschrieben werden.

Die Tür besteht aus einem Stück 1 mm starkem Polystyrolplättchen, welches in die Vertiefungen der Seitenteile eingelassen wird. Je nach genutztem Fahrgestell "verschwinden" die Haltetaschen hinter den Rungen. Vorn wird zunächst ein Rahmen aus 4 x 0.5 mm Streifen aufgeklebt

Auf der Rückseite erhält die Tür einen Rahmen aus Winkelprofil.( 2,4 oder 3,2  mm breit)

Die Eckwinkel  bestehen aus 3 x 0.5 mm Plastestreifen. Mittig bringt man eine senkrechte Strebe aus 3 x 0.5 mm Material an und die Scharniere werden unter Verwendung von Rohr 2,4 mm Durchmesser und 5 mm lang mit einem eingeklebten  6 mm langes Rundmaterial von 1mm Durchmesser nachgebildet. Der Arretierhebel oben an der Tür wird aus 0.5 mm dickem Material ausgeschnitten und an den Enden mit Rundmaterial versehen. Ebenso bildet man die linke und rechte Winkelhalterung für den Hebel, sowie den oberen linke Rasthebel. Auch die mittig an der Tür vorhandene Öffnungsmechanik lässt sich aus Kunststoffprofilen nachbilden, der Griff besteht aus 1 mm Messingdraht. Rundmaterial 1mm bildet Niete nach.

 

Eine Buckelblechtür wird folgendermaßen zusammen gesetzt:

1.  Die Tür besteht aus einem Stück 1 mm starkem Polystyrolplättchen, welches in die Vertiefungen der Seitenteile eingelassen wird. Je nach genutztem Fahrgestell "verschwinden" die Haltetaschen hinter den Rungen. Vorn wird zunächst ein Rahmen aus 4 x 0.5 mm Streifen aufgeklebt.

2. Danach werden aus 1mm ( der Stabilität geschuldet) Polystyrol die Segmente der Türen nach der unten sichtbaren Zeichnung ausgeschnitten.. Ich habe immer ein Rechteck für die jeweiligen 2 Dreiecke aufgezeichnet. Dabei ist darauf zu achten, dass sich die Maße der beiden Rechtecke geringfügig unterscheiden.

4. Höchstwahrscheinlich muss man an den Trennstellen oben auf den Buckelblechen danach noch etwas nachspachteln, damit sich eine gleichmäßige Oberfläche ergibt. Außerdem kann man die "Spitze" in der Mitte mittels Schleifpapier etwas "brechen". Hier ist dies noch nicht erfolgt, aber wie man auf dem Vorbildfoto erkennen kann, verlaufen die Übergänge auch nicht so exakt. 

 

6. Auf der Rückseite erhält die Tür einen Rahmen aus Winkelprofil.( 2,4 oder 3,2  mm breit) Die Eckwinkel  bestehen aus 3 x 0.5 mm Plastestreifen. Mittig bringt man eine senkrechte Strebe aus 3 x 0.5 mm Material an und die Scharniere werden unter Verwendung von Rohr 2,4 mm Durchmesser und 5 mm lang mit einem eingeklebten  6 mm langes Rundmaterial von 1mm Durchmesser nachgebildet. Der Arretierhebel oben an der Tür wird aus 0.5 mm dickem Material ausgeschnitten und an den Enden mit Rundmaterial versehen. Ebenso bildet man die linke und rechte Winkelhalterung für den Hebel, sowie den oberen linke Rasthebel. Auch die mittig an der Tür vorhandene Öffnungsmechanik lässt sich aus Kunststoffprofilen nachbilden, der Griff besteht aus 1 mm Messingdraht. Die Nietnachbildungen erfolgen aus 1mm und 0.8 mm Rundmaterial. Die Nietnachbildungen an den Rändern werden durch aufgeklebte Scheiben aus Rundmaterial 0.8 bis 1mm nachgebildet und von oben mit einem Tropfen Kleber versehen. Dieser "formt" den Nietkopf und dieses Verhalten wird später durch die Farbe noch verstärkt.

3. Nun werden die Dreiecke zusammengeklebt. Dabei habe ich mir eine kleine Hilfskonstruktion angefertigt. Das im Bild sichtbare Röhrchen sollte eine Höhe von 3 mm haben. Günstig ist es, wenn man die Dreiecke an den Innenkannten etwas anschrägt.

5. Es erfolgt das Einsetzen in die Tür. Dazu werden vorsichtig die entsprechenden Öffnungen ausgeschnitten.  Diese verlaufen auch noch über den aufgeklebten Rahmen. Danach werden die Türen so eingeklebt, dass sie hinten mit der Grundplatte bündig stehen.

 

 

 

Maße für die Segmente der Buckelblechtüren

 

Im Wageninneren habe ich versucht, die Hammerschrauben durch Plastesplättchen aus 0.5 mm dickem Material, 0.8 mm breit und 2 mm lang nachzubilden.

Der Wagenkasten wird von seitlichen Profilen gehalten. Auch hier unterscheiden sich die einzelnen Wagentypen. Die große Bremserstirnwand ist immer mit U-Profilen ausgerüstet, ( 5 x 4 ) die kleinere Stirnwand kann mit U-Profilen oder T-Profilen  ( 4 x 4.5 )versehen werden. 

Die langen Seiten sind meistens mit T-Profilen ( 4 x 4.5 ) versehen, wobei ich an einigen Wagen auch U-Profile entdeckt habe. Allerdings sind diese Wagen nicht im Beschriftungsatz enthalten. Diese T-Profile werden unterhalb des Längsträgers angeschrägt.

Die Ecken werden mit Winkelprofilen versehen. ( 4 x 4)

Je nach Lust und Laune kann man die Profile noch anbohren und mit Bolzen oder Nietnachbildungen versehen. Wer es ganz exakt machen möchte, kann Sechskantmutternnachbildungen mit Bolzen nutzen (Schlüsselweite 0.8 mm) und Niete 0.8 mm :-)  )Diese kann man von Dipl. Ing. H.J. Nolte SchönefelderStr. 11 32049 Herford beziehen. 

 

Aus einem Stück Riffelblech wurden danach 6 Quadrate in den Maßen 10 x 10 mm ausgeschnitten und mit einem 3 mm breitem Messingstreifen ( 0.8 mm dick) verlötet. Nach dem Abwinkeln um 90° wurden diese Teile als Trittbleche unten am Rahmen und oben an den Bretten durch Löten und Kleben angebracht. Auch hier erfolgte später eine Imitation der Befestigung durch das Einkleben von Sechskantmutternnachbildungen.

Das mittige Trittbrett wurde ebenfalls unter Verwendung von Klebstoff und Messingstreifen befestigt.

Leider konnte ich nirgends ein Bild auftreiben, wo ein offener Wagen mit glatter Tür einen klappbaren Bremsersitz zeigt. Auch wird im Buch " Die Fahrzeuge der Harzer Schmalspurbahnen" der Wagen 99-03-19  " mit glatt abschließender Stirnwand an der Handbremsseite" beschrieben, so dass ich auf die Nachbildung des Bremsersitzes verzichtet habe und dies dafür beim Wagen mit den Buckelblechtüren erfolgt.

Mittlerweile besitze ich Fotos, wo man auch bei den Wagen mit glatten Seitentüren Bremsersitze erkennen kann.  Somit bestehen eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.

Einige Wagen sind auch noch mit Bremsersitz ausgestattet. Dieser kann einmal ein einfacher Sitz aus brettern, oder ein etwas "komfortabler" Sitz wie beim 99-03-66 sein. Der Bremsersitz war klappbar angeordnet und wer möchte, kann dieses auch im Modell nachvollziehen.

Die Scharniere für den Bremsersitz habe ich aus 3 mm breiten sehr dünnen Blechstreifen hergestellt. Diese wurden an den Enden über einem 1.5 mm dickem Bohrer zu einer Öse gebogen und verlötet. Danach wurde diese Öse so befeilt, das einmal die Mitte und einmal die Enden entfernt wurden. Danach konnten beide Teile unter Zuhilfenahme eines 1.5 mm dickem Messingrundstückes miteinander verbunden werden. Ich diese mittig vorsichtig  verklebt, löten ist auch möglich.

 

 

3. Fahrgestell

Das Fahrgestell entstand für diese beiden Wagen aus Messingprofilen. In der Lasergazette wird in einem längeren Beitrag dazu und zu alternativen Varianten etwas ausgesagt.

Der erste Wagen wurde mit dem länglichen Achslager ausgestattet. Diese werden von Tobias Feld gegossen. Sie besitzen als Komplettmodell Federn, die im Original 890 mm lang sind. Das Achslager und das Federpaket wurden aber auch in Einzelteilen gegossen. Somit kann das Achslagergehäuse auch mit Federpaketen der Länge 1000 mm versehen werden. Allerdings sind dafür die Urmodell erst in der Fertigung, genau wie entsprechenden kurzen Achslager.

Vom kompletten Gußteil des Achslagers muß zunächst das im Bild gekennzeichnete Teil abgetrennt werden. Oben auf dem Achslagergehäuse bohrt man ein Loch und klebt dieses abgetrennte Teil schräg nach außen gerichtet an. Außerdem kann man um das Achslagergehäuse noch einen dünnen Messingstreifen anbringen, der ruhig im unteren teil etwas weniger gebogen ist, als auf dem nachfolgenden Bild eines mittels Beizen und Farbe verdreckten Achslagers.

 

Achslageraufbau aus Einzelteilen

Bei der Gestaltung der Bremsanlage kann man sich an den Bauanleitungen  der 4achsigen Wagen der Harzquerbahn orientieren

3. Farbgebung/Beschriftung

Zunächst wurden die teile gesäubert und mit Grundierung der Firma Revell versehen. Als Wagenkastenfarbe kann man RAL 8012 aus der Farbspraydose nutzen. Da ich schon mehrere Wagen in dieser Farbe zusammengesetzt habe und der RAL-Farbton zu DDR-Zeiten nicht existierte, wurde beim Wagen 99-03-19 etwas aus den Revellfarben "Rot 36 matt" und "Braun 84 matt" gemischt. Dabei nutzte ich die gesamte rote Farbdose, während vom Braun etwa die Hälfte übrig geblieben ist. Nach dem Spritzen musste ich dann feststellen, dass ich fast den RAL-Farbton getroffen habe.  

4.  Adressen der Firmen für die Zurüstteile

 

Puffer/Rangierösen miha modelle Kaarst  www.miha-modell.com
Bremsschläuche/Handbremskurbel A. Hilbert www.hilbert-modelle.de
Achslagerteile Tobias Feld Tobi.M.Feld@gmx.de
Farbe RAL 8012 Firma Krafthöfer

TRÖGER Modellbahnbeschriftung

http://www.schmalspurgartenbahn.de/

www.modellbahnbeschriftung.de  

Messingprofile

Conrad

www.conrad.de

Bremsschläuche/Zettelkästen

W.Illgner Freiberstraße 10 Marienberg 

 

Zettelkästen aus Messing klappbar

Torsten Schoening   Dresden

Webseite

Kupplungen Bernhard Paulus Gerokstaffel 4
70184 Stuttgart
http://www.spur-1.de/
Beschriftung Zugwerkstatt, Schliekhege 82,   48308 Senden. www.zugwerkstatt.de
Plasteniete/Sechskantbolzen/Sechskantmuttern verschiedener Größen Jens Lasch jblasch@bayside-projekt.de
     

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