Baubeschreibung Laser Bausatz 

geschlossener Güterwagen 99-71-02

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Maßstab  1 : 22,5  

Hans-Jürgen Eicke  Halberstadt   Harald Brosch

Lieferverzeichniss und Bezugsquellen

Modellfertigstellung   Lüneburger Str. 43

Alexander Cramer Varel

21423 Winsen

Bestellnummer  GB 026

1. Allgemeines zum Vorbild

Im Jahre 1897 beschaffte die damalige Gernrode-Harzgeroder-Eisenbahn beim Waggonbau Görlitz 2 gedeckte zweiachsige Güterwagen und reihte diese als GHE 71² und 72² in den Betriebspark ein, Die ursprünglichen Wagen mit diesen Nummern wurden nur noch als Dienstfahrzeuge verwendet.  Beide Wagen wurden 1946 nicht als Reparationsgut abtransportiert sondern verblieben in Gernrode. Leider wurde in den Kriegswirren das Archiv der Anhaltischen Landeseisenbahnen vernichtet, so dass die Daten bis 1950 für diese Wagen nur sehr ungenau vorliegen.

Die Wagenkarte des Bw Wernigerode-Westerntor beginnt daher auch mit der ersten Untersuchung am 28.02.1950 Ab diesem Zeitpunkt wurde der GHE 72 unter der ersten DR-Nummer 10.402p geführt. Nach erfolgter Zwischenuntersuchung im November 1951 erfolgte mit dem 05.03.1954 eine Generalreparatur im Raw Karl-Marx-Stadt. Die nächsten Untersuchungsdaten waren 25.03.1955 sowie 19.5.1956 im Bw Wernigerode Wt. 1958 wurde er umnummeriert in    99-71-02. Als Ausmusterung wird vom Raw Wittenberge im Betriebsbuch der 16.01.1967 aufgeführt. Vermutlich wurde er kurz zuvor neben dem Überladegran im Güterbahnhof Gernrode auf einem Gleisstück als Lager aufgestellt.

Sein „Bruder“ GHE 71²  erhielt 1950 die Nummer 730.028 und ab 1958 99-02-33. Auch er wurde mit dem 16.01.1967 ausgemustert. Bis ca 1985 stand er am Güterschuppen in Stiege abgestellt. Nach Umbau der Gleisanlagen dort und dem Wiederaufbau des Streckenabschnitts Stiege-Strassberg wurde er 1987 verschrottet. Sein Aufbau wies einige Abweichungen auf. Anhand der Bilder im Buch „Die Fahrzeuge der Harzer Schmalspurbahnen“ von Schweers & Wall lassen sich die Unterschiede gut erkennen. Auch in den technischen Daten gab es geringe Abweichungen.

                        Lüp                             Eigengewicht              Ladegewicht               Ladefläche                  Ladelänge                  Lagebreite

GHE 71:           6940mm                      5210 Kg                       7,5 t                             14,20 m²                      5,75 m                         2,47 m 

GHE 72:           6700mm                      5470 Kg                       10,0 t                           13,50 m²                      5,80 m                         2,40 m

 

2.   Aufbau des Wagenkastens 

Die Teile des Wagenkastens bestehen aus 3 mm dickem Sperrholz und haben folgendes Aussehen

 

Zunächst werden an den Wagenboden die Seitenteile und die Stirnwände angeklebt. Dabei dürften keine großen Probleme auftreten, da die Klebestellen sich aus der Anordnung von Nut und Feder ergeben. Es ist auf Rechtwinkligkeit zu achten. Die 4 Dachstützen können zur Unterstützung mit eingebracht werden, sollten aber in diesem Bauzustand auf keinen Fall festgeklebt werden. Nachdem die Klebestellen des Wagenkastens  durchgetrocknet sind, können die seitlichen hölzernen Wagenkastenstützen aufgeklebt werden. Ihre Lage ist ganz einfach an den fehlenden Bretterfugen zu erkennen. Achtung!  Unterhalb des Daches ist zuvor ein querliegender Balken anzukleben (siehe Vorbildfoto) Danach wird der Wagenkasten an den Ecken mit Winkelprofil 4x4mm oder den bei miha erhältlichen geprägten Wagenkasteneckprofilen versehen. Die angebauten Profile müssen bis zur Unterkante der Pufferbohle auf beiden Seiten reichen. 

Weiterhin werden die Unterkanten des Wagens mit Winkelprofil 3x3 mm eingefasst. Wer sich das Vorbild genau angeschaut hat, sieht, dass nur eine Stirnseite mit einer Pufferbohle bündig abschließt. Auf der anderen Seite endet der Wagenkasten vor der Stirnseite. Dort fasst man die Unterkante ebenfalls mit Winkelprofil ein.

 

Nachdem der Wagenkasten im Rohbau fertig ist, kann auch schon das Dach zusammengeklebt werden
Der Wagenkasten sollte jetzt wie links im Bild aussehen (hier bereits mit montiertem Fahrwerk. Nachdem das Fahrwerk angebaut ist (siehe Punkt 3) kann der Wagenkasten weiter vervollständigt werden. Hierbei sollte wieder jeder selbst für sich den Grad der Detaillierung entscheiden. Am besten orientiert man sich an Vorbildfotos.  Die an meinem Modell verwendeten Beschlagteile sind überwiegend aus Messing bzw. passend zugeschnittenen Nietbänder von miha. Die Schlussscheibenhalter stammen von RS-Modelle und wurde passend gebogen. Die Zettelkästen stammen von Hilbert.  Gedeckt wurde das Dach, wie früher üblich, mit einer Zeltbahn. Hierfür habe ich einen alten ausgedienten Kissenbezug „geopfert“.

3. Fahrgestell

Das bei diesem Modell verwendete Fahrgestell ist ein vollständiger Eigenbau aus unterschiedlichen Kunststoffprofilen mit von einem Modellbauer gefrästen Achslagern. Es kann aber auch ein Fahrgestell aus Messingprofilen gelötet werden oder Fahrwerke aus Großserienproduktionen verwendet werden. Passende Achslager nach Harzer Vorbild sind seit einiger Zeit bei RS-Modelle und Strauss erhältlich. Die Maße für den Eigenbau des Rahmens können dem obigen Bild entnommen werden.  Auch hierbei gilt wieder: Den Grad der Detaillierung sollte jeder für sich selbst festlegen.

3. Farbgebung/Beschriftung

Das Original steht nunmehr seit Ende der 60er Jahre auf dem Abstellgleis und ist entsprechend heruntergekommen. Lackiert wurde es mit handelsüblicher Rostschutzfarbe aus der Sprühdose, nachdem das Holz zuvor mit Holzschutz versieget wurde. Rostschutz-Rotbraun trifft den Farbton der DR- recht gut.

Die Beschriftung stammt von Olaf Haensch (Zugwerkstatt) und wurde nach Vorbildfotos angebracht

 

Bei der Ausgestaltung der Bremseinrichtung habe ich mich an anderen Vorbildfahrzeugen orientiert, da der 99-71-02 hier nur noch teilweise erahnen lässt, wie die verschiedenen Bremsleitungen, Bremszylinder, Luftbehälter und Gestänge angeordnet waren. Die Bremsbacken stammen von Strauss, die Stellstangen wurden aus MS-Draht und mit Evergreen-Kussstoffprofilen nachgebildet. Hier sollte aber jeder selbst den Grad der Detaillierung für sich bestimmen, denn das meiste davon ist später im Betrieb nicht mehr sichtbar. Auf dem Bild wurden die Räder noch nicht von der überschüssigen Farbe befreit.

 

  4.  Adressen der Firmen für die Zurüstteile

 

Puffer/Rangierösen miha modelle Kaarst  www.miha-modell.com
OZARK Modellbau Esser www.modellbau-esser.de
Farbe RAL 8012 Firma Krafthöfer

TRÖGER Modellbahnbeschriftung

http://www.schmalspurgartenbahn.de/

www.modellbahnbeschriftung.de  

Messingprofile

Conrad

www.conrad.de

Bremsschläuche/Zettelkästen

W.Illgner Freiberstraße 10 Marienberg 

Zettelkästen aus Messing klappbar

Torsten Schoening   Dresden

Webseite

Kupplungen Bernhard Paulus Gerokstaffel 4
70184 Stuttgart
http://www.spur-1.de/
Beschriftung Zugwerkstatt, Schliekhege 82,   48308 Senden. www.zugwerkstatt.de

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