Drehgestelle Bauart Breslau
Foto: M. Bethke
Zu dem Wagen wurden im Buntbahnforum Drehgestelle entwickelt, die in Metall gegossen werden. .
Als Radsätze eigenen sich die Sternspeichenräder der Firmen
http://www.tenmille.co.uk/ |
1. Zusammenbau
Die Bausätze bestehen aus folgenden Teilen:
Die
Drehgestellbausätze bestehen aus folgenden Teilen:
1 Adapter zur Befestigung einer Kupplung (z.B. LGB) 1 mittlerer Querträger 2 Seitenwangen
|
Der Grundaufbau eines Drehgestelles hat folgendes Aussehen.
Urmodell aus Weißmetall | Serienmodell |
Zunächst sollten die Teile auf Vollzähligkeit überprüft werden. Eventuell
macht sich die Entfernung von "Schwimmhäuten" an einigen Stellen nötig.
Das mittlere
Querteil sollte ca. 0,5 bis 1mm schmäler gefeilt oder gefräst werden, da
es zu breit ist. Dies läßt sich leicht durch Vergleichen mit den
Endteilen feststellen.
An den Seitenwangen sind von
Innen die Markierungen für die Achslagerung ca. 5 mm tief aufzubohren.
Dabei sind die Löcher etwas größer zu bohren, z.B. 3,5mm für 3mm
Achsstummel, damit die Achsen nicht klemmen.
Danach müssen die langen
Seitenwangen mit je 3 Sacklöchern im Durchmesser von 1.8 mm versehen
werden. (Bei neuen scharfen Gewindebohrern 1.6 mm ) Die Stellen für die
Bohrungen sind am Gussteil markiert. Dabei
ist nur maximal 4 mm ins Material einzubohren. Also äußerste Sorgfalt
walten lassen Dann werden diese Löcher mit einem M2-Gewinde versehen. Es sollten dazu unbedingt alle 3 Stufen der Gewindebohrer genutzt werden. |
|
Die Spitzen an den
Gewindebohren sind abzuschleifen, damit das zu schneidene Gewinde so weit
wie möglich in das Sackloch reicht. Der Gewindebohrer sollte zwecks
besserer Handhabung in einen Stiftenkloben eingespannt werden. Danach werden an den entsprechenden Stellen der Querträger ebenfalls Löcher gebohrt, jedoch sollte man hier unbedingt nochmals Maß an den Seitenwangen nehmen, da sich die dort vorhandenen Markierungen durch den Guss etwas "verschoben" haben. Die Löcher können zwecks leichten Korrekturen etwas größer als 2 mm gewählt werden. An einem Endquerträger befinden sich Markierungen. Diese können genutzt werden, um den Adapter zur Befestigung einer LGB- Kupplung dort anzuschrauben. |
|
Dem
Zusammensetzen des Drehgestells mit 6 Senkschrauben M2x4 steht dann nichts
mehr im Weg. Alternativ können auch Schrauben M2x5mm als Imbusschrauben
genutzt werden. Als Schraubenzieher nimmt man einen Imbus mit runden
Kopf, da man diesen ideal abwinkeln und von schräg oben schrauben kann.
Zum Zusammenbau setzt man die Achsen ein (vorher einen Tropfen Öl in die
Lager) und lässt an einer Wange die Schrauben locker. Nun stellt man die
Drehgestelle auf eine exakt plane Fläche, richtet das Drehgestell so aus,
dass alle vier Räder auf der Unterlage stehen und zieht die Schrauben
fest. |
2. Detaillierung
In einem ersten Schritt werden die 4
Achslagerdeckel auf die Achslager aufgeklebt. Dazu eignet sich Loctite 649 oder
Loctite 603. Letzterer ist sogar unempfindlich gegen leichte Ölspuren auf der
Klebestelle. |
Eine weitere Detaillierung war für den Bausatz zunächst angedacht. Allerdings ergab sich im Laufe der Zeit, dass dann mit einer nicht unerheblichen Verteuerung des Bausatzes gerechnet werden müsste. Da diese Feinheiten bestimmt nicht von allen Erwerbern des Drehgestelles gewünscht werden, wurden diese deshalb nicht nachgestaltet. Im Folgenden werden einige Hinweise gegeben, wie man je nach Lust und Laune (und eigener Phantasie) noch weitere Details anbringen kann.
Über die untere Verbindung
zwischen den Bremsbacken kann der "Baumeister" selbst entscheiden.
Sollte eine Nachbildung ins Auge gefaßt werden, so sind hier ebenfalls vor dem
Ankleben die Löcher zu bohren.
|
Damit die Bremsbacken nachgestellt werden können, ist noch
ein seitlicher Griff vorhanden. All diese Teile sollten sich mit Draht und Plaste/Messing
nachbilden lassen. Allerdings wird dadurch der Drehgestellaufbau doch recht
kompliziert. Alternativ könnte man auch die ganzen Gestänge im
Drehgestellinneren weg lassen, aber als Blickfang wenigstens den Nachstellgriff
anbauen. Achtung. Dieser mus bei einem Drehgestellpaar so angebaut werden, dass er immer auf der rechten Seite zu finden ist, wenn man von der Wagenbühne zum anderen Wagenende schaut. |
3.
Farbgebung/Alterung
Als letzter Schritt folgt die Farbgebung. Dafür
kann man dunkle Farbe nach jeweilgemn Geschmack nutzen und danach eine Alterung
mitt den unterschiedlichsten Mitteln durchführen.
Einen anderen Weg hat Fido G. Schneider beschritten. Hier seine Angaben, die zu
einem nach meiner Meinung sehr realistisch aussehenden Drehgestell geführt
haben.
"Ich habe ein Brünierungsmittel für Stahl von Fohrmann verwendet und die Drehgestelle nach der gründlichen Reinigung darin eingelegt. Dann kam eine Spur Anthrazit von Asoa darüber und schließlich habe ich sie ganz dünn mit "Rost" von Gunze-Sangyo gealtert. | |
Als Klarlack zur
Fixierung nehme ich den matten Klarlak von Asoa. Diese Behandlung ist sehr schnell gemacht und ergibt ein relistisches "Altes Metall". Zum Schluss würde ich noch mit "Altes Öl" von Gunze-Sangyo die Ölspuren an den Lagern nachbilden " Hier ein Foto (Fido) |
Leider ist die erste Serie der Drehgestelle
ausverkauft. Über eine erneute Produktion
wird zur Zeit nachgedacht, eine andere Möglichkeit der Vervielfältigung wird
gesucht. Bis zu diesem, leider unbestimmten Zeitpunkt, muss man sich mit
handelsüblichen Drehgestellen aushelfen, die man ja etwas den Breslauer
Drehgestell angleichen kann. Die Firma Tröger liefert Drehgestelle, die zwar im
Harz verwendet werden, aber leider nur unter Personenwagen zu finden sind.